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Album "Ägyptische Sammlung; Kunsthistorisches Museum Wien" von Ptah
www.aegyptologie.com

65) SCHEINTÜR DER CHENIT (ÄS 8007)

Kalkstein, bemalt
Giza, Westfriedhof, Mastaba der Chenit, Grabung H. Junker 1914
6. Dynastie, um 2325-2155 v. Chr.

Diese Scheintür besteht aus der Nischengliederung einer Wand
mit einr offenen Tür, dargestellt durch die aufgerollte Türmatte.
Über dem Türbalken ist die Scheintürtafel eingesetzt. Wie durch
ein Fenster sieht man die Königsbekannte Chenit vor dem
Speisetisch sitzen, über und unter dem die Opfergaben an Bier,
Brot, Leinen, Alabastergefäßen, Rindern, Geflügel, jeweils tau-
send, aufgelistet sind. Titel und Name der Verstorbenen sind auch
auf dem Türbalken, auf den beiden Türpfosten und am Ende der
Opferforlmeln auf der Nische genannt, wo sie kleinfigurig und an
einer Lotosblüte riechend - Lebensodem einatmend -, dargestellt
ist. Auf den äußeren Pfosten der Nische sind Salbgefäße mit den
Namen von sieben Salbölen.
Auf dem Architrav der Nische wird in einer an Anubis gerichteten
Opferformel um ein Begräbins im Westen nach Erreichen eines
schönen Alters gebeten. Die zweite Opferformel für Osiris soll die
täglichen Opfer sicherstellen.
Die rote Färbung soll wahrscheinlich anderes Material, eine rötli-
che Gesteinsart, darstellen. Außerdem war die Scheintür dadurch
von der angrenzenden Wand unterschieden.
Scheintüren stellen die Verbindung von Diesseits und Jenseits bei
der Kultstelle einer Mastaba her. Dahinter befindet sich meist die
Statuenkammer, der Serdab.